Regionalbauernverband RBV Döbeln – Oschatz e. V.
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30.06.2017

Podiumsdiskussion mit dem BUND

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Der BUND hatte am gestrigen Abend zur Podiumsdiskussion in die Kulturscheune nach Börtewitz geladen.

Zum Thema: Kulturlandschaft Sachsen – Sind Landwirtschaft und Naturschutz unvereinbar?
Die Runde der Diskutierenden bestand aus:

• Udo Seifert, LRA Mittelsachsen, Referatsleiter Naturschutz und Landwirtschaft
• Dr. Mario Marsch, SMUL, Abteilungsleiter Grundsatzangelegenheiten Umwelt, Landwirtschaft , Ländl. Entw.
• Prof. Dr. Felix Ekardt, BUND Sachsen e.V.
• Wolfram Günther, MdL B90/Grüne
• Andreas Wilhelm, Saatgut Stauchitz, Beratung und Vertrieb im Agrarbereich als Vertreter der Landwirtschaft

Moderiert wurde die Diskussion von Gregor Scholtyssek.
Ungefähr 30 Personen waren als Gäste der Einladung nach Börtewitz gefolgt. 1/3 etwa davon waren Landwirte.
Eröffnet wurde die Diskussion mit ”problembehafteter Landwirtschaft“, wie Bodenverdichtung und –verlust, Wasserverschmutzung und Verlust der Artenvielfalt.

Diese Aussage wurde durch die Teilnehmer Marsch und Seifert auf die ”richtigen Füße“ gestellt. Landwirtschaft und Umweltschutz gehören zusammen, die Landschaft ist durch die Landwirtschaft entstanden und wird durch diese gepflegt.
Wilhelm erläuterte geschichtliche Hintergründe der Entwicklung und stellt fest, dass 2/3 der Tierbestände nach der Wende abgeschafft wurde und die Felder seither durch eine Vielzahl von Pacht- und Eigentümerwechsel ebenfalls kleiner geworden sind.
Er ist überzeugt, dass die neue Düngeverordnung in die falsche Richtung geht. Verkürzung der Ausbringezeiten und Verbot der Herbstdüngung auf fast allen Kulturen führt zu ”Stoßzeiten“ und Abwanderung z.B. des Wintergerstenanbaus in viehstarke Regionen.

MdL Günther stellte fest, dass die Bauern über die vielen Auflagen und Kontrollen jammern, die Biodiversität aber trotzdem sinkt. Er beklagt das ”abackern“ von strukturgebenden Elementen“ in der Landschaft und erkennt, dass GREENING für Landwirte und Naturschützer nicht der ”große Wurf“ sind.
Seifert fordert die Platzierung der Greeningmaßnahmen an den richtigen Stellen, es sollten Kulissen dafür eingeführt werden.

Letztendlich wurden viele Themen andiskutiert, keines aufgrund der Vielfältigkeit aber bis zum Schluss.
Unser Regionalbauernverband Döbeln-Oschatz e.V. sieht den Erfolg dieser Veranstaltung im gemeinsamen miteinander reden.
Auch die Einsicht, dass Programme für die Landwirtschaft nicht am Schreibtisch entstehen dürfen sondern mit den Bauern im Vorfeld besprochen werden müssen war eine tolle Erkenntnis.
Welche aber auch der zukünftigen Umsetzung bedarf.
Ralf Bergmann brachte es mit seiner Einladung in seinen Betrieb der Agrargenossenschaft ”Agrarland e.G. Lüttewitz“ auf den Punkt. Naturschützer sollten sich anschauen, wie Landwirtschaft heutzutage funktioniert. Wir Landwirte müssen die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den Naturschützern suchen, aber auch umgekehrt.
Wir als Bauernverband haben die große Hoffnung, dass die Einladung in die Landwirtschaftbetriebe angenommen wird und
wir vor Ort miteinander sprechen können. Als Kontaktanfrage steht unsere Geschäftsstelle jedem zur Verfügung.

Letztlich brauchen wir ordentliche Rahmenbedingungen und vor allem ein erquickliches Auskommen für unsere Familien, die von LandWIRTSCHAFT leben.




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